Frischzellenkur für den OBV

Frischzellenkur für den OBV

Eine umfassende Neustrukturierung hat der Ortsbürgerverein Apen e.V. bei seiner kürzlich durchgeführten Jahreshauptversammlung in der Aula der Schule in Apen beschlossen. „Wir haben – in allen Punkten ohne Gegenstimmen – den Vorstand neu aufgestellt und so stark verjüngt, dass man dies als Frischzellenkur bezeichnen kann“, resümierte Frank Zahn, bis dahin erster Vorsitzender des OBV. „Einen ersten Vorsitzenden wird es nicht mehr geben: künftig besteht die Chefetage unseres 1927 gegründeten gemeinnützigen Vereins aus fünf gleichberechtigen Vorständen. Wir haben in den letzten Jahren einen derartig großen Mitgliederzuwachs erlebt und so viele Veranstaltungen sowie Arbeitseinsätze organisiert und durchgeführt, dass wir die Arbeit auf noch mehr Schultern verteilen müssen und jedes Vorstandsmitglied für einen genau definierten Bereich verantwortlich ist“, erklärt Frank.
Bevor es jedoch zur Abstimmung über die Neustrukturierung ging, gab Apens Bürgermeister Matthias Huber einen knapp gehaltenen, aber dennoch umfassenden Bericht über vollbrachte und geplante Vorhaben der Gemeinde Apen. Er beschrieb die Gesamtsituation der Gemeinde und hob – gründlich vorbereitet und wohlinformiert – die Stellung des OBV innerhalb der Gemeinde hervor. Mit teilweise launigem Humor würdigte er den Einsatz des Ortsbürgervereins, ohne den, so Huber, das Leben in Apen längst nicht so lebenswert wäre.

Ebenso wie Matthias Huber musste sich Frank Zahn kurzfassen: „In nahezu jeder Woche des letzten Jahres haben wir mindestens eine Veranstaltung organisiert und durchgeführt – und das alles mit ehrenamtlichen Helfern.“ Bei seinem Bericht über das vergangene Jahr konnte der OBV-Vorstand nicht einmal alle Aktivitäten – trotz im Stakkato vorgetragener Stichworte – würdigen. So nannte er nur als Beispiele die sonntäglichen Fahrradtouren, die Klönschnacks im OBV-Saal, die wöchentlichen Grillabende, die Einrichtung eines sogenannten Schnullerbaumes, die erfolgreiche Teilnahme des OBV am Stadtradeln, die erste Gemäldeauktion bei Möbel Eilers, die Einrichtung einer Galerie mit Unikaten Aper Künstler im Dieken-Gebäude in der Hauptstraße 160, das Weinfest bei der Hengstforder Mühle, die 1. OBV-Bückeltour zum Museumshof Behlen in Lindenerfeld, die Gründung der OBV-Geschichtswerkstatt, den Aufbau der Aper Weihnachtsbeleuchtung und die Organisation mit Auf- und Abbau des Aper Weihnachtsmarkts 2022. Eine der letzten Amtshandlungen von Frank Zahn als 1. Vorsitzender war noch der Bericht über OBV-Aktivitäten in diesem Jahr, wie der Kinderkarneval, der von einer Rekordbeteiligung überrascht wurde, das Skat-Turnier, ein Kursus zum Thema Obstbaumschnitt, die Einrichtung einer Bildergalerie bei Möbel Eilers mit Kunstwerken von vier Aper Künstlern und die Durchführung einer großen Tombola beim „Frühlingserwachen“ in der Halle von Hoklartherm, sowie eine Gemälde-Auktion ebenso bei Hoklartherm an jenem verkaufsoffenen Frühlings-Sonntag.

Keine bunten Luftballons, sondern konkrete Projekte des OBV Apen für das kommende Jahr: Langweilig wird es auf keinen Fall …


Mit der Aufzählung der wichtigsten kommenden Aktivitäten und Ereignisse, die der OBV für dieses Jahr noch in petto hat, machte er deutlich, dass „der Vorstand in der jetzigen Konstellation nicht mehr in der Lage ist, diese weit über 50 zum Teil sehr arbeitsintensiven Projekte zu stemmen. Doch bevor Frank zum Hauptpunkt – der Wahl des neu formierten Vorstands – kam, erteilte er OBV-Finanzchef Jan Willjes das Wort, der einen einwandfreien Kassenbericht ablieferte, der von den Kassenprüfern Heye Coordes und Gerald Petzold geprüft und als untadelig bestätigt wurde.

Der neue Vorstand des Ortsbürgervereins Apen (v.l.n.r.): Frank Zahn, Lili Büker, Marko Ehlers, Jan Willjes, Anja Ehlers. Apens Bürgermeister Matthias Huber (rechts) zählt nicht zum Vorstand, unterstützt den OBV aber stets sehr tatkräftig …

Die Vorstellung der neuen OBV-Vorstände und ihrer neu gegliederten Aufgabengebiete hatte Frank perfekt vorbereitet und präsentiert, so dass es nur wenige – belanglose – Zwischenfragen gab. Nach der einstimmigen Absegnung des neuen OBV-Gesamtkonzepts kam es zu den kurzen Einzelabstimmungen, bei denen es keine „Nein“-Stimmen und nur vereinzelte Enthaltungen –mit folgendem Ergebnis:
Lili Büker: Veranstaltungsresort IV, stv. Kassenführung, OBV – Bilderauktion/Galerie,
Anja Ehlers: Veranstaltungsresort I, Organisationsresort I, OBV – Liegenschaften,
Marko Ehlers: Veranstaltungsresort III, Kommunikationsresort, stv. Schriftführung
Jan Willjes: Kassenführung, Organisationsresort II, OBV-Geschichtswerkstatt
Frank Zahn: Schriftführung, Veranstaltungsresort II, Organisationsresort III, OBV – Projekte.

„Im Gegensatz zu vielen von ehrenamtlich betriebenen Vereinen in Deutschland haben wir keine Nachwuchsprobleme“, kommentierte Frank das Ergebnis. Der OBV Apen ist ein Verein für die gesamte Familie und deshalb kommen auch schon die ganz Kleinen in Kontakt mit dem OBV. Sie erleben beispielsweise beim Kinderkarneval oder auf dem Karussell beim OBV-Weihnachtsmarkt, was der OBV als schlagkräftiger Verein mit vielen fleißigen freiwilligen Helfern für die Gemeinschaft leistet. „Kein Wunder,“, so Frank, „dass in unserem fünfköpfigen Vorstand mit Lili Büker, Jan Willjes und Marko Ehlers drei Personen im Alter von unter 35 Jahren aktiv sind. Und Marko Ehlers ist mit seinem 26 Jahren bereits studierter Ingenieur – er wird den OBV mit seiner Disziplin, seinem Ehrgeiz und seiner Zuverlässigkeit stark bereichern.“

Frank Zahn wollte die Jahreshauptversammlung schließen, da regte sich Widerstand: Ein Mitglied bat um kurze Verlängerung und erwähnte den „grenzenlos 24/7-Einsatz von Frank Zahn, der als Ehrenamtlicher in seinen insgesamt 40 Jahren (!) OBV-Mitgliedschaft, davon zwei Jahre als Schriftführer und anschließend sechs Jahre als 1. Vorsitzender mit seinen OBV-Helferinnen und Helfern mehr geleistet hat als mancher Vollberufler in derselben Zeit“. Tosender Applaus brandete auf, der sich zu einer offenbar von Herzen kommenden „Standing Ovation“-Minute steigerte …

Text: Hermann Ries, Fotos: Hermann Ries, Hanna Specht; Grafik: Frank Zahn

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