OBV-Geschichtswerkstatt Apen: Arbeitstreffen mit Überraschungen

OBV-Geschichtswerkstatt Apen: Arbeitstreffen mit Überraschungen

Gleich über mehrere – positive – Überraschungen konnten sich die Teilnehmer des letzten Arbeitstreffens der OBV-Geschichtswerkstatt Apen kürzlich freuen. Zum einen brachte Jürgen Dombrowski einen Auto-Kofferraum voll mit historischen Unterlagen – Fotos, Texte, Urkunden – ins OBV-Büro am Marktplatz und zum anderen überbrachte Apens Bürgermeister Matthias Huber bei seinem – angekündigten – Besuch eine ganze Palette erfreulicher Nachrichten und zeigte neue Perspektiven auf.
Die Details: Jürgen Dombrowski, der bei vielen geschichtlich interessierten Bürgern der Gemeinde Apen bestens vernetzt ist, hatte von dem in Vreschen-Bokel geborenen Hobby-Historiker Hans Janßen mehrere Ordner mit historischen Fotos, Berichten, Texten, Dokumenten sowie einige Geschichtsbücher, Familienchroniken, Stammbäume und Daten-CDs mit Historik-Infos erhalten, um die Unterlagen in das Archiv der OBV-Geschichtswerkstatt Apen zu integrieren. „Ich habe keine Nachfahren mit intensivem Interesse an der Aper Geschichte – und bevor meine Sammlung womöglich in der Mülldeponie Mansie landet, schenke ich sie lieber noch zu Lebzeiten der OBV-Geschichtswerkstatt“, so der heute in Westerstede lebende Spender Hans Janßen – und ergänzt: „Beim OBV sind die mit viel Ausdauer, Mühe und Jagdfieber zusammengetragenen Unterlagen in guten Händen, bleiben der Nachwelt erhalten und werden nach der Katalogisierung der Öffentlichkeit zugänglich sein.“
Als Bürgermeister Matthias Huber bei dem Arbeitstreffen das Wort ergriff, wurde offensichtlich, dass er sich zuvor gründlich über die Arbeit der Geschichtswerkstatt informierte hatte. „Der Ortsbürgerverein Apen ist dabei, mit seiner Geschichtswerkstatt eine im Landkreis Ammerland einzigartige Institution zu schaffen. Allein schon der Begriff ‚Geschichtswerkstatt’ macht deutlich, dass hier daran gearbeitet wird, die Geschichte unserer natürlich lebenswerten Gemeinde bis in die Gegenwart laufend zu dokumentieren, zu erforschen und der Nachwelt zu erhalten – und vor allen Dingen auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch das Vorhaben, die Jugend und sogar schon die Kinder mit Unterrichtsprojekten und Arbeitsgruppen in die Arbeit mit einzubeziehen und so für die ebenso spannende wie wechselvolle Geschichte unserer Gemeinde zu begeistern, ist ein Novum in unserem Landkreis.“

Erinnerungsbild an den Besuch von Apens Bürgermeister Matthias Huber bei den Machern der OBV-Geschichtswerkstatt Apen vor der Statue von Ritter Herbord von Apen (v.l.n.r.): Matthias Huber, Jens Delger, Hermann Ries, Harald Reinhardt, Jürgen Dombrowski, Frank Zahn, Egon Kohnen; nicht auf dem Bild: Gerd Ahrens


„Und noch etwas ist neu: Der freie Zugang der Öffentlichkeit zu Bildern, Texten, Filmen und Dokumenten über die noch zu gestaltenden Internet-Seite der OBV-Geschichtswerkstatt wird im Vergleich zu den bestehenden lokalen Archiven des Ammerlandes ein Alleinstellungsmerkmal sein. Vom Bürgermeister wird das OBV-Projekt folglich die volle Unterstützung auf allen Ebenen erhalten.“
Dass Huber ein vitales Interesse an der Historie seiner Heimatgemeinde hat, ist hinlänglich bekannt – dass er sich aber mit solcher Vehemenz für die Belange der Geschichtsschreibung einsetzt, ist Garant für eine fruchtbare Arbeit des Gemeinde-Archivs. Die möglichen Unterstützungen, die der Bürgermeister den Apen-Chronisten in Aussicht stellte, riefen entsprechende große Freude hervor. Die Gemeinde werde versuchen, der Geschichtswerkstatt ausreichende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, um alle Materialien fachgerecht aufzubewahren, so Huber. Eventuell könnten die Archivräume in einem historischen Gebäude untergebracht werden – ebenso wie die Arbeitsplätze und die die nötigen IT-Einrichtungen.
Doch damit nicht genug: „Die Geschichtswerkstatt sollte“, so der Bürgermeister „auch die IT-Infrastruktur und das Internet-Netzwerk der Gemeinde nutzen können. Zudem könne die Gemeinde PCs und Elektronik-Geräte aus dem Gemeinde-Fundus zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollten unsere Informatik-Spezialisten der Geschichtswerkstatt mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
Gegen Ende des Arbeitstreffens zog Huber ein weiteres Ass aus seinem Ärmel: Als Vizepräsident der Oldenburgischen Landschaft*, zählt er zu den Entscheidungsträgern der Institution, die sich unter anderem für die Kulturförderung im Oldenburger Land einsetzt und Gelder für Förderung von Kultur- und Naturschutzprojekte vergibt. „Ich werde einen Gesprächstermin mit dem Geschäftsführer Dr. Michael W. Brandt und Vertretern der Geschichtswerkstatt arrangieren, um zeitnah das neue Aper Projekt vorzustellen. Auch bei der Beantragung von Fördermitteln stehe ich selbstverständlich beratend und auch als Katalysator zur Verfügung.“
Kommentar von Frank Zahn, 1. Vorsitzender des Ortsbürgervereins Apen e.V.: Obschon unser OBV einen guten Draht zur Gemeinde Apen hat und Verwaltung und OBV sich gegenseitig unterstützen, war ich positiv überrascht, wie sehr die Gemeinde unsere Geschichtswerkstatt unterstützt. Es gibt viel zu tun – wir packen wir’s an!“
*Die Oldenburgische Landschaft (KdöR) ist der Regionalverband, der im Land Kultur und Wissenschaft initiiert und fördert und für den Naturschutz eintritt. Das Oldenburger Land besteht aus den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch sowie den kreisfreien Städten Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven. Neben ihrer Förder- und Beratungstätigkeit versteht sich die Oldenburgische Landschaft zusammen mit den oldenburgischen Landkreisen und kreisfreien Städten als Vertreterin der oldenburgischen Belange in Niedersachsen und darüber hinaus. Die Oldenburgische Landschaft vergibt Geldmittel im Rahmen der regionalen Kulturförderung sowie aus Eigenmitteln (Mitgliedsbeiträge und Spenden) für Kultur- und Naturschutzprojekte im Oldenburger Land.

(Text und Fotos: Hermann Ries)

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